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1. Geschichte des Mittelalters - S. 216

1888 - Wiesbaden : Kunze
216 Vierte Periode des Mittelalters. Herzog einen Brief und einen an den Ritter Rucho, er möge mit Fleiß dahm wirken, daß ihr Gemahl den Krieg beende und heim, •lehre; dann wolle sie ihm auch feine Bitte gewähren, welche er ihr beim Schachspiele vorgetragen habe. Allein der tückische Zufall vertauschte die Briefe und brachte den für Rucho bestimmten in Ludwigs Hand, iubtmg mißdeutete die unverständlichen Worte aufs ärgste, erschien unerwartet m Donauwörth bei feiner Frau und der Königin Elisabeth, schalt das treue Weib, hieb mit eigner Hand ihre Kammerfrauen n er und ließ, ungerührt von den Beteuerungen der Unschuld, ohne gerichtlichen Spruch feine Gemahlin in der gleichen Stunde enthaupten. Aber noch in der nämlichen Nacht des Grauens erhielt der Herzog überzeugende Beweise von der Unschuld seiner Gemahlin- da brach feine Kraft, und Mark und Bein wurden ihm durch Gewissensnot so furchtbar erschüttert, daß der erst 27jährige Herr am andern Morgen zum Entsetzen seiner Umgebung mit ergrautem Haupthaare emhergmg. Ludwig errichtete zur Sühne seines Frevels das Kloster Fürstenfeldbruck und verlegte feine Residenz von Donauwörth nach Vierte Periode des Mittelalters. von Rudolf von Haösöurg Bis zur Reformation 1273 —1517. §♦ Ä Üßersidit der (Ereignisse. -vjn diesem Abschnitte der Geschichte bereitet sich die neue Zeit vor. Die Übermacht des Papsttums beginnt zu sinken, der dritte Stand der Bürger und Bauern wird vollständig ausgebildet, Künste und Wissenschaften leben im Abendlande, besonders nach dem Sturze des griechischen Thrones in Konstantinopel, wieder auf, viele wichtige Entdeckungen und Erfindungen werden gemacht und üben auf die Gestaltung der öffentlichen und Privatverhältniffe einen bedeutenden Einfluß aus. Die Erfindung des Kompasses, des Schießpulvers, der Buchdruckerkunst, des Papiers, die Entdeckung Amerikas 1492 durch Christoph Kolumbus und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch 9j>a§fo de Gama 1498 sind Ereignisse von so hoher Bedeutung, daß auch sie, wäre die Kirchenverbefferung durch Luther nicht unmittelbar darauf erfolgt, das Mittelalter abzuschließen im stände gewesen wären.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 304

1888 - Wiesbaden : Kunze
304 Vierte Periode des Mittelalters. allgemeine Einführung der Ölmalerei zu danken ist, blieb nicht ohne Einfluß auf die zeichnenden und bildenden Künste in Deutschland. Im Gegensatz zu dem gotischen Stil sind bei umfassenderem Studium der Natur kurze gedrungene Gestalten mit individualisierten Gesichtszügen und Gebärden, das vorherrschend Geradlinige statt der früher geschwungenen Linien, und nach Papier-Modellen gebildete, in kleinliche, knitterige Falten gebrochene Gewänder von durcheinander geworfenen Massen charakteristisch. Diese veränderte Richtung tritt besonders an Gemälden und Schnitzwerken, weniger an Steinbildwerk und Gußwerken hervor, da jene meist bei der Ausartung des gotischen Stils stehen bleiben, bei diesen dagegen zum Teil die Einwirkung des neuen italienischen Stils unverkennbar ist. In der Malerei, welche in dieser Periode eine hohe Stufe erreicht, tritt an die Stelle der Wasser- und Temperafarben die Ölfarbe mit der durch sie bedingten blendenden Pracht. Die Anwendung des Goldgrundes verschwindet im Ansang des 16. Jahrhunderts, und statt des früheren teppichartigen Abschlusses zeigen die Bilder einen reichen Hintergrund, jedoch mit wenig entwickelter Perspektive. Dekorative Kunst. Die verschiedenen Perioden mittelalterlicher Kunst sind reich an prächtigen Geräten, welche meistens bis in die kleinsten Einzelheiten ihres Baues und ihrer Verzierung die charakteristischen Kennzeichen des zur Zeit ihrer Verfertigung herrschenden Stiles an sich tragen und nicht selten durch reiche Erfindung und feine Ausführung der Formen sich auszeichnen. Dergleichen sind: Elfenbeinschnitzereien zu Buchdeckeln und Altärchen, Kreuze, Kelche, Monstranzen, Altarleuchter, Lampen, Rauchfässer, Siegel und dgl. m. Die bildende Kunst verschönerte die Kanzeln, Altäre, Taufbecken und Sarkophage. Wichtige Kunstdenkmale sind die den verschiedenen Epochen angehörenden Miniaturbilder und Initialen der Evangelien- und Meßbücher re., welche sich oft durch hohe Schönheit der Zeichnung und lebhafte Farbenpracht auszeichnen. Die Kupferstecherkunst ist gleichzeitig mit der Buchdrucker-kunst entstanden. Sie ist, nach den erhaltenen Kupferstichen zu urteilen, eine deutsche Erfindung. Zwar wurden schon in den ältesten Zeiten und auch im frühen Mittelalter Figuren und Ornamente in Metallplatten eingegraben, allein erst gegen Mitte des 15. Jahrhunderts wurden, und zuerst in Deutschland, Kupferplatten mit dem Grabstichel zu dem Zwecke gestochen, um von denselben Abdrücke aus Papier zu nehmen. Der älteste, mit einer Jahreszahl bezeichnete Kupferstich trägt die von 1446. Einige niederländische Kupferstiche

3. Geschichte des Mittelalters - S. 277

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 40, 1. Erfindungen. 277 §. 40. Die Uotgofßii tfec 1. Erfindungen. Die letzten Jahrhunderte des Mittelalters brachten eine Reihe Erfindungen und Entdeckungen, welche für die Entwickelung der Menschheit von dem größten Einflüsse waren und als Vorboten einer neuen Zeit angesehen werden müssen. Dazu gehören insbesondere : 1. Die Erfindung des Kompasses zu Ansang des 14. Jahrhunderts durch Flavio Gioja aus Amalfi, wodurch die freie Fahrt auf dem Ozean ermöglicht wurde, da der Steuermann mit feiner Hilfe sich auch bei bedecktem Himmel leicht zurecht finden kann. Die wesentlichsten Bestandteile eines Kompasses sind die auf einem Stifte freispielende Magnetnadel, welche die Eigenschaft besitzt, nach dem magnetischen Nordpol zu zeigen, sodaß das eine Ende nach Norden, das andere nach Süden steht, ferner die Windrose, eine kreisförmige Scheibe, auf welcher ein Stern von 32 Strahlen angebracht ist, deren Spitzen die Welt- oder Himmelsgegenden anzeigen. 2. Die Erfindung des Schießpulvers 1340 durch den Franziskaner Berthold Schwarz zu Freiburg im Breisgau. Schwarz beschäftigte sich mit Chemie. Einst hatte er Salpeter, Schwefel und Kohlen in einem Mörser gestampft und diesen mit einem Steine zugedeckt. Zufällig fiel ein Funken in den Mörser, die Mischung entzündete sich, und unter heftigem Knalle flog der Stein empor. Die Chinesen, welche die Seide und das Porzellan vor uns zu fertigen verstanden, rühmen sich, vielleicht nicht mit Unrecht, auch das Schieß-pulver, den Kompaß, die Buchdruckerkunst und das Papier vor uns erfunden zu haben. Es ist gewiß, daß schon im 12. Jahrhundert in den Harzbergwerken bei Goslar Pulver zur Sprengung des Gesteins gebraucht wurde. Durch Berthold Schwarz erhielt es aber feine Anwendung auf die Schießwaffen. Anfangs kannte man nur die großen Donnerbüchsen oder Kanonen; die Handbüchsen oder Musketen scheinen eine deutsche Erfindung zu fein und werden zuerst 1381 erwähnt, als der Rat von Augsburg 30 Büchfenfchützen ausrüsten ließ. Handbüchfen und Kanonen wurden zuerst durch Lunten abgebrannt. 1547 wurde in Nürnberg das deutsche Radschloß erfunden. Von dem Stein, welcher im Englischen flint heißt, ist das Wort Flinte herzuleiten. In neuester Zeit sind die Steinschloßgewehre durch die Perkussions-, Zündnadel- und Magazingewehre verdrängt worden. Es ist leicht begreiflich.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 278

1888 - Wiesbaden : Kunze
278 Vierte Periode des Mittelalters. daß die Anwendung des Schießpulvers eine ganz veränderte Krieg-führung hervorrief, weil die alten Sbaffert den aus weiter Ferne treffenden Mörsern und Büchsen nachstanden, und selbst die Rüstungen der Ritter leine ausreichende Sicherheit gegen die Kugeln gewährten. 3. Die Erfindung der Buchdruckerkunst 1440*) durch den Mainzer Johannes Gutenberg. Früher wurden alle Bücher und Urkunden auf Pergament geschrieben, die Anfangsbuchstaben schön gemalt, oft durch Bildchen verziert oder mit Gold ausgelegt; es war dies eine äußerst einträgliche Beschäftigung der Mönche, welche für eine Bibel zuweilen 1000 Mark erhielten. Diese Art der Vervielfältigung eines Buches war aber sehr mühsam und zeitraubend, die Bücher selbst waren deshalb außerordentlich teuer. Die Formschneidekunst, durch welche Heiligenbilder und Spielkarten gedruckt wurden, versuchte auch Bibelstellen und einzelne Kapitel in Holz zu schneiden und zum Drucke zu bringen. Dies gelang; allein jede Seite oder Tafel, deren Schnitt so viel Mühe und Sorgfalt erfordert hatte, war nach erfolgtem Abdrucke nicht mehr brauchbar. Für jedes Buch mußten neue Tafeln geschnitten werden. Da kam Gutenberg auf den glücklichen Gedanken, die einzelnen Schriftzeichen in buchenen Stäbchen auszuschneiden, mit Fäden zu Zeilen zu verbinden und abzudrucken. Diese Stäbchen oder Buchstaben konnten nach dem Abdrucke wieder auseinander genommen und zu einem andern Buche verwendet werden. Allein die hölzernen Lettern zersprangen sehr leicht; darum fertigte Gutenberg später solche aus Blei und Zinn. 1439 wurde auch die Presse erfunden. Aber noch kam kein vollständiges Buch zustande. Streitigkeiten zwischen den Zünften und dem Adel in Mainz hatten Gutenberg 1424 bewogen seine Vaterstadt zu verlassen und sich nach Straß bürg zu begeben, wo er bis 1443 blieb. Daher kam es, daß Straßburg auch die Ehre hat, die Mutterstadt der Buchdruckerkunst zu sein. Als aber Gutenberg mit denen, welche ihm Geld geliehen hatten (er selbst war sein Lebenlang ein armer Edelmann), in Streit geriet, verließ er Straßburg und kehrte nach Mainz zurück. Hier verband er sich mit Johann Faust (Fust), einem reichert Goldschmiede, und mit Peter Schösser, Pfarrer zu *) Die Holländer geben ihrem Landsmann Co st er zu Harlem die Ehre, die Buchdruckerkunst erfunden zu haben, und haben ihm in seiner Vaterstadt ein Denkmal gesetzt. Der älteste Druck Costers trägt die Jahreszahl 1440.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 279

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 40, 1. Erfindungen. 279 Germersheim. Dieser veranlaßte Gutenberg, die Buchstaben nicht mehr zu schneiden, sondern zu gießen und aus Kienruß und Lemol eme bessere Druckerschwärze zu verfertigen. Jetzt konnte zum Drucke ganzer Werke übergegangen werden. Das erste gedruckte Werk war eme lateinische Bibel in zwei Bänden, welche 1456 erschien. In der ersten Ausgabe der Psalmen ist Drucker und Jahreszahl 1457 angegeben. Gutenberg hatte sich durch seine Versuche in große Ausgaben gestürzt und schuldete dem Faust 2020 Goldgulden. Da er den drängenden Gläubiger nicht befriedigen konnte, nahm Faust ^ bte ganze Druckerei in Beschlag und versetzte Gutenberg in die traurigste Lage. Daher begab sich derselbe wieder nach Straßburg, kehrte aber nochmals nach Mainz zurück und errichtete mit dem Gelde des Ratsherrn Humery eine neue Offizin. 1462 wurde Mainz von dem Erzbischöfe Adolf von Nassau, welchem der abgesetzte Dieter von Isenburg, nicht weichen wollte, erobert und zum Teil eingeäschert. Fausts Werkstätte verbrannte, Gutenbergs Druckerei kam ins Stocken. Da verließen viele Buchdruckergehilfen, welche man bisher zur Bewahrung des Geheimnisses ängstlich bewacht hatte, die Stadt Mainz und legten in Augsburg, Nürnberg, in der Schweiz und in Italien Druckereien an. Faust und Schöffer eröffneten ihre Offizin bald wieder, Gutenberg dagegen verkaufte 1465 seine Druckerei, welche er in Eltville errichtet hatte, und wurde unter die Hofkavaliere des Erzbischofs Adolf von Mainz aufgenommen. Er führte seitdem zwar ein sorgenfreieres Leben, allein arm blieb er bis zu seinem Tod (1468). Im Jahre 1837 hat Mainz dem Erfinder der Buchdruckerkunst ein Denkmal errichtet, Straßburg hat seiner ebenfalls gedacht. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst wurde die allgemeine Bildung sehr gefördert; die Bücher konnten jetzt billiger und rascher geliefert und in größerer Zahl verbreitet werden. Dadurch ist m den Verhältnissen des geistigen Lebens ein Umschwung hervorgerufen worden, welcher vordem nicht möglich war. Die Erfindung des Leinenpapiers kam der Buchdruckerkunst außerordentlich zu statten. Infolge seiner billigeren Herstellungsweise wurde das bis dahin übliche Pergament und Baumwollenpapier durch dasselbe immer mehr verdrängt. Im Altertum hatten die Ägypter die Papyrusstaude zur Anfertigung von Papier benutzt. Dte Chinesen machten aus roher Baumwolle Papier, welches auch in Europa bekannt war. Um 1300 verfertigte ein Araber in Spanien aus abgenutzten baumwollenen Zeugen Papier. Einem Deutschen wird dann die Erfindung der Bereitung von Papier aus leinenen
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